
Nach der Abschaltung von UKW: SRF verliert Hörer – Privatradios profitieren
In den ersten zwei Wochen des neuen Jahres haben die drei deutschsprachigen Sender der SRG – SRF 1, SRF 2 und SRF 3 – laut vorläufigen Zahlen insgesamt fast eine halbe Million Hörerinnen und Hörer verloren. Besonders stark betroffen ist SRF 1 mit über 250'000 weniger Zuhörenden.
23,5 Prozent weniger Tagesreichweite
Im Vergleich zum Vorjahr sank die Netto-Tagesreichweite der SRF-Sender um 23,5 Prozent, was einem Rückgang von knapp 490'700 Personen entspricht. Dieser Einbruch fällt zeitlich mit der UKW-Abschaltung Ende 2024 zusammen. Viele Menschen, die weiterhin UKW-Radios nutzen, scheinen nicht auf die DAB-Technologie umgestiegen zu sein und können die Programme der SRG somit nicht mehr empfangen.
Obwohl diese Entwicklung augenscheinlich mit dem Wechsel von UKW auf DAB in Verbindung steht, weist die SRG darauf hin, dass diese ersten Zahlen statistisch wenig belastbar seien. Nach Angaben von Mediapulse, dem Unternehmen, das die Radioquoten misst, handelt es sich um vorläufige Daten, die keine langfristigen Rückschlüsse erlauben. Eine detaillierte Analyse der Hörerzahlen ist für das Frühjahr geplant.
Privatradios legen zu
Im Gegensatz dazu profitieren private Radiosender, die weiterhin über UKW senden. So konnte etwa Roger Schawinskis Radio 1 einen Zuwachs von über 50 Prozent verzeichnen, während Radio Pilatus seine Reichweite um 20 Prozent steigern konnte.
Die Abschaltung der UKW-Sender der SRG hat somit nicht nur deutliche Auswirkungen auf die eigenen Hörerzahlen, sondern auch das Kräfteverhältnis zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Radiosendern spürbar verschoben.
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