
Einfaches Modell sagt Epidemien besser vorher
1991 stellte der Soziologe Scott Feld fest: Deine Freunde haben meistens mehr Freunde als du selbst. Gut vernetzte Menschen sind häufiger in verschiedenen Freundeskreisen zu finden. Dieses Prinzip nutzte das Forschungsteam um Ivan Lunati, um ihre Vorhersagen zu verbessern. «Je mehr Kontakte eine Person hat, desto mehr Menschen kann sie in einer Epidemie anstecken», sagt Lunati.
Genauer als der R-Wert
Herkömmliche Modelle nehmen an, dass jede infizierte Person im Durchschnitt gleich viele andere ansteckt. Doch Lunatis Team fand heraus, dass vor allem sogenannte Superspreader die Infektionszahlen hochtreiben, bevor die Verbreitung langsamer wird. Mit ihrer neuen «Reproduktionsmatrix» liess sich der Verlauf von Epidemien besser vorhersagen, da sie die Unterschiede in den sozialen Kontakten und die Heterogenität der Gesellschaft berücksichtigt.
Vielseitiges Werkzeug
Die Forschenden testeten ihr Modell mit Covid-Daten aus der Schweiz und Schottland und stellten fest, dass es genauere Vorhersagen ermöglicht. Das neue Modell ist nicht nur für Epidemien nützlich, sondern kann auch auf andere Netzwerke angewendet werden, z.B. bei der Verbreitung von Meinungen oder neuen Technologien.
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