Gleichgewichtstraining kann Altersbeschwerden lindern
Mit gezielten Übungen kann laut einer neuen Studie gegen eine altersbedingte Fehlfunktion im Hirn gekämpft werden. Foto: UNI Freiburg
Gesundheit/Medizin  |  Autor:  pero  |  PUBLIZIERT:  22.01.2025  |  Zugriffe:  203

Gleichgewichtstraining kann Altersbeschwerden lindern

Das Gehirn kommuniziert über chemische Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter. Einer davon, die Gamma-Aminobuttersäure (GABA), wirkt wie eine Bremse: Sie verhindert, dass Nervenimpulse zu stark oder zu häufig gesendet werden, und schützt das Gehirn so vor Überlastung. Mit steigendem Alter lässt diese Bremsfunktion jedoch nach – was zu Gleichgewichtsproblemen und schlechterer Bewegungssteuerung führt.

Training als Gegenmittel

Um herauszufinden, ob sich diese altersbedingten Veränderungen aufhalten lassen, untersuchte das Forschungsteam 40 ältere Menschen im Alter von 66 bis 81 Jahren. Die Hälfte absolvierte sechs Monate lang zweimal pro Woche ein Gleichgewichtstraining, das Übungen wie Balancieren auf instabilen Unterlagen oder einer Slackline umfasste.

Das Ergebnis: Die trainierte Gruppe zeigte deutliche Verbesserungen. Die neurologische Bremsfunktion (GABAerge Hemmung) nahm um 16,5 %, das Gleichgewicht um 15 % zu – beides wichtige Fortschritte. „Wir haben bewiesen, dass ältere Menschen aktiv gegen diesen Abbau vorgehen können“, sagt Dr. Kuhn.

Ausblick: Weitere Einsatzmöglichkeiten

Die Forschenden planen, die Wirkung von Gleichgewichtstraining auf andere Bereiche wie Schlafqualität oder Schmerzempfindung zu untersuchen. Ziel ist es, mehr darüber zu erfahren, wie körperliche Aktivität altersbedingte Veränderungen im Gehirn positiv beeinflussen kann.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich die Bremsfunktion im Gehirn, was Beschwerden wie Gleichgewichtsstörungen oder Schlafprobleme begünstigt.
  • Erstmals wurde nachgewiesen, dass Gleichgewichtstraining diese Entwicklung verlangsamen kann.
  • Nach sechs Monaten Training verbesserten sich Gleichgewicht und neurologische Funktionen signifikant.


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