Zahl der Phishing-Websites verdoppelt sich. AHV und Polizei am meisten betroffen
2024 hat das BACS 20'872 neue Phishing-Websites identifiziert. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr. Foto: freepik
Technik/Digital  |  Autor:  Dajana Dakic  |  PUBLIZIERT:  21.01.2025  |  Zugriffe:  102

Zahl der Phishing-Websites verdoppelt sich. AHV und Polizei am meisten betroffen

2024 hat das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) 975'309 Phishing-Meldungen erhalten  - 79 Prozent mehr als im Vorjahr. Das schreibt das BACS in seinem Anti-Phishing-Bericht für 2024. Die eingegangenen Meldungen überprüfte das BACS zunächst maschinell vor und liess sie dann von Spezialisten beurteilen. Sie konnten daraus 20'872 tatsächliche Phishing-Webseiten identifizieren. Das entspricht einem Anstieg von 108 Prozent im Vergleich zu 2023.

Im Juli gingen mit 235'310 Vorfällen die meisten Meldungen auf der vom BACS betriebenen Plattform ein, während das BACS im März 2024 die meisten Phishing-Websites (2215) bestätigen konnte. Nach dem Identifizieren von gefährlichen Webseiten sendet das BACS Missbrauchsbeschwerden an Domain-Inhaber und Webhosting-Anbieter. Ein grosser Teil der Phishing-Websites wurde über Cloudflare bereitgestellt. Der Service ermögliche es, Inhalte zwischenzuspeichern und den tatsächlichen Server zu verschleiern, erklärt das BACS.


Heute Dienstag wurden Webseiten von Schweizer Banken Ziel eines Hacker-Angriffs. Sowohl die Webseite der Zürcher als auch der Waadtländer Kantonalbank sollen lahmgelegt worden sein, wie Bluewin.ch berichtet. Zum Angriff hat sich die pro-russische Hackergruppe NoName057(16) bekannt. In einem Post auf der Plattform X schreibt die Gruppe: «Wir testen weiterhin die Belastbarkeit der Schweizer Internet-Infrastruktur.» Das Bundesamt für Cybersicherheit hatte mit solchen Angriffen während des Weltwirtschaftsforums in Davos gerechnet. Die Hacker würden damit quasi im Netz demonstrieren und wollten damit Aufmerksamkeit erregen, hiess es am Dienstag beim Bundesamt für Cybersicherheit (Bacs) auf Anfrage. Fast alle Meldungen, die beim BACS eingingen, stammen aus der Bevölkerung und von KMUs. Nur eine von hundert Meldungen kam von Betreibern kritischer Infrastrukturen oder dem BACS selbst. 2024 missbrauchten Cyberkriminelle insgesamt 338 Markennamen auf Phishing-Webseiten; 63,9 Prozent davon waren Schweizer Markennamen. Am häufigsten missbrauchten sie 2024 die Marke Alliance Swisspass.

Zwei Arten von Phishing waren laut BACS 2024 besonders prominent. Zum einen fälschten Betrüger digitale Behördenportale wie zum Beispiel das Bussenportal der Luzerner Polizei. Gleich 30 Websites imitierten dieses Portal und nutzten die Glaubwürdigkeit der Behörden aus, um Kreditkartendaten zu stehlen. Bei der zweiten Phishing-Methode, die 2024 besonders häufig auftrat, boten Phisher im Namen der AHV vermeintliche Rückerstattungen an, um an Kreditkarteninformationen zu gelangen.



Teilen auf Facebook   Teilen auf WhatsApp

Kommentar