
Frauen ernähren sich nachhaltiger, Ältere verschwenden weniger Lebensmittel
Bereits zum dritten Mal führte das Team von V-Kitchen, der nachhaltigen Koch-App, in Kooperation mit dem Sustainability Lab des Instituts für Marketing Management der ZHAW die repräsentative Studie «So kocht die Schweiz» durch.
1 000 Privatpersonen in der Deutschschweiz wurden zu ihrem Koch- und Einkaufsverhalten befragt. Die Studie vermittelt ein umfassendes Bild der Schweizer Konsumenten in Bezug auf ihr Verhalten in den Themen Nachhaltigkeit, Food Waste und ihre bevorzugte Küche.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Wenig Wissen über Food Waste: Viele Schweizer:innen wissen nicht genau, was Food Waste bedeutet. Weniger als die Hälfte der Befragten zählt verdorbene oder kompostierte Lebensmittel dazu. Lebensmittel, die an Tiere verfüttert werden, werden von nur einem Fünftel als Verschwendung betrachtet.
- Frauen als Vorbilder: Frauen ernähren sich häufiger nachhaltig als Männer. Sie legen mehr Wert auf bewussten Konsum und Fleischverzicht.
Unterschiede zwischen Jung und Alt:
- Junge Menschen verbinden Nachhaltigkeit mit Fleischverzicht und dem Kauf von Bio-Produkten.
- Ältere sehen Regionalität und Saisonalität als wichtig an. Sie kochen zudem oft nur so viel, wie sie benötigen, und verschwenden dadurch weniger.
Fleischkonsum: Wandel, aber langsam
Die Mehrheit der Schweizer isst regelmässig Fleisch, wobei mehr als zwei Drittel als «Alles-Esser» bezeichnet werden. Trotzdem gibt es Bewegung: Der Anteil der Flexitarier, die bewusst weniger Fleisch konsumieren, ist gestiegen, besonders bei Frauen und Jüngeren.
Trotzdem bleibt Fleisch ein fester Bestandteil der Schweizer Küche.
Nur 6.5% der Befragten verzichten vollständig auf Fleisch. Junge Menschen integrieren häufiger fleischlose Tage in ihren Speiseplan, während Ältere eher an ihren Gewohnheiten festhalten.
Food Waste: Wo liegt das Problem?
Food Waste entsteht am häufigsten durch verdorbene frische Lebensmittel und eine Fehlinterpretation des Mindesthaltbarkeitsdatums. Häufig bleiben auch Reste von gekochten Gerichten ungenutzt und verderben.
- Zwei Drittel der Befragten werfen essbare Rüstabfälle weg.
- Gemüse, Früchte und Brot landen besonders oft im Abfall.
- Fertiggerichte und Getränke werden dagegen selten entsorgt.
Praktische Tipps wie eine bessere Planung, die richtige Lagerung und kreative Resteverwertung könnten hier Abhilfe schaffen. Die Koch-App V-Kitchen unterstützt mit Menüplänen und Rezeptideen zur Vermeidung von Food Waste.
Regional und saisonal vor Bio
Die Befragten legen mehr Wert auf regionale und saisonale Produkte als auf Bio-Qualität. Auch hier zeigt sich ein Unterschied zwischen den Generationen: Junge Menschen greifen öfter zu Bio-Produkten, während Ältere regionale und saisonale Zutaten bevorzugen.
Die Planung der Mahlzeiten variiert ebenfalls:
- Ältere kochen meist nur so viel, wie sie essen.
- Die 30- bis 50-Jährigen kochen oft auf Vorrat.
- Junge Menschen bereiten komplette Gerichte vor, die sie am nächsten Tag mitnehmen – doch sie verschwenden auch am meisten Lebensmittel.
Nachhaltigkeit in der Küche
Nachhaltigkeit ist für viele Schweizer wichtig, wird in der Praxis aber oft nur teilweise umgesetzt. Während 90% der Befragten ihren Abfall trennen, setzen nur wenige konsequent auf nachhaltige Zutaten. Nur etwa ein Drittel verbindet Nachhaltigkeit mit Bio-Produkten oder Fleischverzicht.
Ältere setzen auf saisonale und regionale Zutaten, was jedoch nur 10% wirklich konsequent umsetzen. Junge Menschen sehen Nachhaltigkeit stärker in vegetarischer oder veganer Ernährung.
Lieblingsküchen der Schweizer:innen
Die italienische Küche bleibt mit über 80% die unangefochtene Favoritin, vor der schweizerischen Küche (73%). Junge Menschen experimentieren häufiger mit internationalen Gerichten, während Ältere der traditionellen Küche treu bleiben.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Schweizer zwar ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit haben, aber oft noch Schwierigkeiten bei der Umsetzung im Alltag. Bewusster Fleischkonsum, eine bessere Planung und kreative Resteverwertung könnten einen grossen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten.
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